Ist das Ringen und Raufen untersagt oder erlaubt?
Kinder benötigen insbesondere in einer Zeit, und einer von den digitalen Medien geprägten Gesellschaft, mehr Bewegung. Denn so nehmen sie nicht nur das Umfeld besser wahr, sondern treten auch besser mit dieser in den Kontakt. Nachweislich ist Bewegung wichtig für die Entwicklung von Kindern, doch wie baut man mehr Bewegung in den Alltag ein? Dennoch kann man immer öfter beobachten, wie Kindern es verboten wird, sich frei zu bewegen. „Bleib hier!“, „Sei ruhig!“, „Lauf nicht zu weit weg!“, „Bleib stillsitzen!“ – all das sind die Sätze unseres Alltags, die wir alle schon einmal gehört haben. Ganz besonders, wenn es unter Kindern ein wenig gröber wird, haben Eltern oftmals Angst. Daher ist das Toben und Raufen nur noch ein Relikt aus vergangenen Kindertagen. Doch sollte man Kinder ausgiebig Toben und Ringen lassen?
Bewegung ist wichtig
Doch gerade die Bewegung ist für Kinder immens wichtig, da sie der physischen und psychischen Entwicklung enorm helfen kann und sich auf diese positiv auswirkt. Durch Bewegung lernen Kinder ihre Umgebung kennen und entwickeln ihre Persönlichkeit. Sie suchen sich dabei in der Regel selbst ihre körperlichen Herausforderungen aus. Mit angeborener Neugier und Konkurrenzkampf laufen Kinder um die Wette, klettern und balancieren, hüpfen und springen. Daher ist es umso wichtiger, dass Eltern diese Bewegungsmöglichkeiten schaffen und unterstützen, um diese zu fördern. Bei körperlichen Herausforderungen lernen Kinder die Grenzen ihres eigenen Körpers kennen und reizen diese aus. So begreifen die Kinder sich selbst und entwickeln ein Selbstgefühl, welches für den eigenen Körper enorm wichtig ist. Dies nennt man auch: Selbstwirksamkeitserfahrungen. Kinder erfahren somit, dass körperliche Betätigung und Ertüchtigung etwas in ihnen bewirkt. Diese Erfahrungen wirken sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus, da Kinder lernen, sich selbst zu vertrauen. Weiterhin trauen sich Kinder dann auch mehr zu und suchen sich immer mehr neue Herausforderungen, die zu bewältigen werden wollen.
Möglichkeiten zum Bewegen schaffen
Bewegungsanlässe sollten von den Eltern daher bewusst geschaffen werden. Ob nun bei einem Spaziergang oder bei einem Ausflug auf den Spielplatz. So können Kinder verschiedene Bewegungsabläufe ausprobieren. Eltern sollten dabei, die Kinder auch immer ermutigen, Neues auszuprobieren. Natürlich darf die Sicherheit nicht zu kurz kommen. Beispielsweise beim Balancieren auf einer Mauer, kann dies erst an der Hand der Eltern gemacht werden, bevor ein Kind es dann allein versucht. Fortschritte sollten dabei kommentiert und verdeutlicht werden, wenn wir schon einmal beim Thema Sicherheit sind. Viele Eltern haben Angst vor einem spielerischen Kämpfen von Kindern. Wenn man sich jedoch an die eigene Kindheit zurückerinnert, gehörten diese kleinen Machtkämpfe und das Kräftemessen zum Spielen dazu. Es ist nicht alles gleich zu negativ zu sehen. Häufig können im Raufen persönlichkeits- und entwicklungsfördernde Elemente stecken.
Bewegung als Medium des Lernens
Bewegung ist psychisch und physisch beeinflussend auf die Entwicklung eines Kindes – doch welche Einflüsse genau gemeint sind, soll nun einmal genauer beleuchtet werden: Durch Bewegungen (z.B. laufen, toben, raufen) bekommen Kinder in ihrer frühen Entwicklung die Möglichkeit sich und ihre Fähigkeiten kennenzulernen und auszubauen. Sie kommen erstmalig mit ihren Grenzen in Kontakt und entwickeln ein Wissen über ihre Fähigkeiten. Sensomotorische Erfahrungen helfen Kindern dabei, ihre Wahrnehmung auszubauen und zu verfeinern: Das Spielen mit Gegenständen (z.B. Bällen) verbessert das räumliche Sehen und Denken – Kinder lernen auf natürlichen Weg Entfernungen besser einzuschätzen und dass Gegenstände unterschiedlich groß wirken, je nach Entfernung. Gerade durch gemeinsames Toben oder Raufen werden Sozialkompetenzen ausgebaut. Kinder kommen in Kontakt mit Hilfsbereitschaft, Kameradschaft und Teamgeist. Sie lernen ihre eigenen Bedürfnisse kennen, sammeln Erfahrungen zum Thema, Auseinandersetzungen mit Anderen und bauen ihre Fantasie aus. Gerade bei Raufereien entwickeln Kinder oft ein eigenes Regelwerk, bevor sie in Aktion treten. So wird die Fantasie und Vorstellungskraft gefördert, sowie das Bewegungsgedächtnis vermehrt angesprochen. Nicht zu vergessen ist dabei, dass Bewegung die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn verstärkt. Gerade zu Schulzeiten ist Bewegung daher besonders wichtig, da sie die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit, und dadurch den Lernprozess, vereinfachen kann.
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Kräfte einschätzen und Grenzen wahren
Außerdem kann zu heftiges Rangeln bei Kindern aufgegriffen und mit ihnen thematisiert werden, um für die Zukunft gewaltvorbeugend zu wirken. Durch die unmittelbare Reaktion des Gegenübers erkennen Kinder die Wirkung des eigenen Handelns. Sie lernen, durch die Körperhaltung des Gegenübers schneller Emotionen zu lesen und zu deuten. So lernen Kinder, ihre Kräfte einzuschätzen und Grenzen zu wahren. Das stärkt die Sozialkompetenz. Schaffe deinem Kind also Bewegungsmöglichkeiten und Räume für freies Spielen!
Ringen und Raufen – im geschützten Rahmen
Ringen und Raufen gehört, wie bereits erwähnt, bei den meisten Kindern zu der spielerischen Bewegung dazu. Die Sicherheit des eigenen Kindes liegt jedem Elternteil verständlicherweise am Herzen, daher kann man einen geschützten Rahmen entwickeln, um Kindern das Raufen zu ermöglichen und das Verletzungsrisiko entsprechend klein zu halten: Bespreche mit deinem Kind Regeln, welche es für das Raufen mit Freunden aufstellen kann. So kann beispielsweise abgesprochen werden, dass Beißen in einem fairen Kampf nicht erlaubt sein sollte. Auch kannst du bereits zu Hause erste kleinere „Kämpfe“ mit ihrem Kind eingehen, sodass es lernt sich zu behaupten und seine Stärke einzuschätzen. Rauft dein Kind z.B. abends mit dem Papa, so kann dieser bereits verdeutlichen, dass das Hauen an bestimmten Stellen wehtut und daher nicht länger erlaubt sein sollte. Zeige deinem Kind so, wie es Grenzen kommunizieren kann, ohne den „Kampf“ vollständig aufgeben zu müssen. So lernt ihr Kind spielerisch Kontrolle zu üben und Grenzen zu wahren. Das Ringen und Raufen gibt Kindern einen spielerischen Raum, um mit ihren Gefühlen in Kontakt zu treten und diese herauszulassen. Lasse deine Kinder daher gerne mit Anderen toben, solange der geschützte Rahmen definiert werden kann.
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