Thema des Monats – Konfliktfähigkeit

Thema des Monats – Konfliktfähigkeit

Liebe Eltern,

egal, wo Menschen zusammenkommen, können Konflikte entstehen. Sie sind ein Teil unseres Zusammenlebens und ein Teil unserer Kommunikation. Bei Kindern kommt es deutlich schneller zu Streitigkeiten als bei Erwachsenen. Konflikte können die unterschiedlichsten Gründe haben: Freundschaft, Rivalität, Eifersucht, Frustration u.v.m. Für Außenstehende ist dabei der Auslöser häufig nicht ersichtlich. Wie soll man da auch durchsehen, bei fliegendem Spielzeug und sich anschreienden Parteien. Doch immer gleich eingreifen?

Jeder Mensch geht anders mit konfliktgeladenen Situationen um und auch die Situation oder der Streitpartner können einen großen Einfluss auf den Verlauf haben. Wichtig zu merken ist, dass es bei der Lebenskompetenz Konfliktfähigkeit nicht darum geht, jeden Streit zu vermeiden. Vielmehr geht es darum, mit der Situation bei einem Streit klar zu kommen und das auslösende Problem zu klären.

Weil diese Fähigkeit so wichtig für das ganze Leben und für wirklich jeden ist, haben wir es diesen Monat zu unserem Thema der Mattengespräche gemacht. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die im Alltag helfen, die Konfliktfähigkeit der Kinder zu unterstützen.

Kinder ihre Konflikte selbst lösen lassen

Kinder haben eigene Strategien, einen Konflikt zu beenden. Ob das meint, dass sie einfach aufhören, sich nach einem Streit wieder versöhnen oder sich kurz aus dem Weg gehen, bis die Gemüter wieder abgekühlt sind, ist egal. Fakt ist, Kinder können konfliktreiche Situationen häufig erstaunlich gut allein lösen. Daher sollten Erwachsene ihnen auch die Zeit dazu geben.

Keine Lösungsvorschläge vorgeben

Erwachsene neigen beim Eingreifen stark dazu, gleich Lösungsvorschläge in den Ring zu werfen. Diese erscheinen für sie am sinnvollsten, um den Konflikt möglichst schnell zu beenden. Dabei haben Kinder eigene Wege, um konfliktreiche Situationen zu regeln und müssen diese Fähigkeiten auch noch weiter ausbauen. Dies gelingt nicht, wenn Eltern die perfekte Lösung vorgeben.

Besser wäre es, in dieser Situation zunächst einmal den Konflikt ernst zu nehmen und beiden Kindern zuzuhören, einem nach dem anderen. Dabei sollte es nicht darum gehen, für ein Kind Partei zu ergreifen, sondern den Konflikt zu verstehen. Wenn die Kinder Ihre Hilfe erwarten, sprechen Sie sie erst einmal darauf an, was sie konkret von Ihnen erwarten und suchen sie dann gemeinsam mit den Kindern nach Möglichkeiten, den Konflikt beizulegen.

Konflikte und Kampfkunst

Was Kinder lernen, wenn sie Konflikte selbst lösen, ist ähnlich zu verschiedenen Tugenden der Kampfkunst. Während des Kampfkunstunterrichts ist es wichtig, anderen zuzuhören und sie ausreden zu lassen. Außerdem müssen sie klar ihre eigene Meinung ausdrücken können und selbst Lösungen finden. Andersherum ist es selbstverständlich genauso: Der Partner hört zu, lässt dich zu Ende reden und hört sich deine Meinung an. In Konfliktsituationen sind genau das die Eigenschaften, die den Kindern bei der Konfliktlösung helfen.

Fehler zugeben und sich entschuldigen

Jeder macht Fehler. Die Kunst besteht darin, diese auch zuzugeben und sich entschuldigen zu können. Eltern können dies früh mit Ihren Kindern üben, damit es ihnen später leichter fällt, Entschuldigungen auszusprechen.

Tipps zur Streitschlichtung

Im Folgenden sind einige Streitschlichtungstipps aufgelistet:

1. Keine Gewalt
2. Fair bleiben
3. Gefühle sind erlaubt, gemein sein nicht
4. Nachgeben
5. Ein Ende finden
6. Frieden schließen und Kompromisse finden
7. Ein Streit endet mit Einigung, nicht mit gewinnen oder verlieren